Hallen – Regionalmeisterschaften 2011

Patrick Kabisch verteidigt seinen Hallentitel

Brandenburger dominieren Regionalmeisterschaften

Mit einem Teilnehmerfeld von 14 Spielern ging es am ersten Februar – Wochenende in der Tennishalle des Sport – In Wust mit den Regionalmeisterschaften um den ersten Titel der Saison. Dabei hatte es schon fast den Charakter einer erweiterten Stadtmeisterschaft, da 10 der gemeldeten Spieler aus der Havelstadt kamen bzw. für einen der hiesigen Vereine spielten.
Um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren, war es zunächst an jedem, sich in 2 bis 3 Gruppenspielen erfolgreich durchzusetzen. Dies gelang den Favoriten auch ohne Probleme. Lediglich Falk Rodig (Eberswalde) profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe Maximilian Schwarzelts, der zuvor gegen den an 8 gesetzten Rodig klar überzeugen konnte.
Für Rodig war aber auch gegen den für Wusterhausen spielenden Eugen Wiskow, der das Turnier 2009 für sich entscheiden konnte, im Viertelfinale Schluss. So wie generell in der Runde der letzten 8 die den Platz als Sieger verließen, die auch in den letzten Jahren das Turnier als Sieger beenden konnten oder zumindest das Finale erreichten.
Gutklassige Halbfinals deuteten sich also an und dies sollte sich auch bestätigen. Zwei packende Kämpfe über jeweils 3 Sätze und einer jeweiligen Spielzeit von über 3 Stunden. Alle 4 Protagonisten gingen an ihre Leistungsgrenzen und zeigten tolle Ballwechsel.
Beim Spiel zwischen Alexander Kuchling und Michael Stippa (beide BSC Süd) standen sich zwei Offensivkünstler gegen-über, die viel von ihrem Aufschlag leben und so dem Gegenüber wenige Chancen geben. So verlief der 1. Satz lange Zeit ausgeglichen, bevor Stippa diesen letztendlich knapp mit 7:5 für sich entschied. Dadurch beflügelt, führte er im Anschluss schnell mit 4:1, bevor es einen Bruch im Spiel gab. Kuchling kämpfte sich zurück, gewann Satz 2 mit 6:4 und nutzte nun auch im 3. Satz die sich bietenden Möglichkeiten. Stippa verspielte seine sichergeglaubte Führung, so dass Kuchling wie schon im Vorjahr im Finale stand.
Dort wollte auch Patrick Kabisch (BSC Süd) wieder hin und seinen Titel verteidigen. Ihm erwartete dabei gegen Eugen Wiskow (Wusterhausen) ein ganz anderes Halbfinale. Während auch er druckvoll von der Grundlinie agierte, stand Wiskow meist weit hinter der selbigen und brachte einen Ball nach dem anderen zurück. Es dauerte auch einen Satz, den Kabisch mit 3:6 verlor, bevor er damit zu recht kam. Hinzu kam der enorme Kraftaufwand des Spiels von Wiskow, der mehr und mehr muskuläre Probleme bekam. Dadurch gezwungen sein Spiel umzustellen, aber auch der starken Spielweise von Kabisch geschuldet, gewann dieser die Sätze 2 und 3 jeweils mit 6:2.
Die Neuauflage des Finals von 2010 war also perfekt: Patrick Kabisch gegen Alexander Kuchling. Und auch in diesem Jahr sollte Kabisch der neue, alte Titelträger sein. Im Schnelldurchgang siegte er mit 6:2 und 6:2 gegen seinen 10 Jahre älteren Kontrahenten und benötigte dafür nicht einmal eine Stunde. Ein verdienter Tur-niersieger, der mit einer Vielzahl beeindruckender Schläge zu überzeugen wusste.

Gruppe A
Eugen Wiskow (TC Wusterhausen)
Ronny Sobek (TC Wusterhausen)
André Schneider (TC BSC Süd)
 
Wiskow – Schneider 6:0; 6:1
Sobek – Schneider 6:0; 6:0
Wiskow – Sobek 6:2; 6:1
 
Gruppe B
Patrick Kabisch(TC BSC Süd)
Rauno Tertel(TC BSC Süd)
Gerrit Dlugaiczyk (BSRK)
 
Tertel – Dlugaiczyk 6:2; 6:2
Kabisch – Dlugaiczyk 6:2; 6:3
Kabisch – Tertel 6:0; 6:4
Gruppe C
Alexander Kuchling (TC BSC Süd)
Falk Rodig (TC Eberswalde)
Maximilian Schwarzelt (TC BSC Süd)
Markus Kanwischer (BSRK)
 
Kuchling – Kanwischer 6:2; 6:0
Schwarzelt – Rodig 6:3; 6:2
Schwarzelt – Kanwischer 6:1; 6:0
Kuchling – Rodig 6:0; 7:5
Kuchling – Schwarzelt 5:4 Aufg. Schwarzelt
Rodig – Kanwischer 6:1; 6:2
 
Gruppe D
Michael Stippa (TC BSC Süd)
Christian Schlinke (TC Wusterhausen)
Sven Horn (BSRK)
Sven Apel (TC BSC Süd)
 
Schlinke – Apel 6:3; 6:2
Stippa – Horn 6:1; 6:1
Schlinke – Horn 6:4; 6:3
Stippa Apel 6:1; 6:2
Horn – Apel 2:6; 6:1; 11:9
Stippa – Schlinke 2:6; 6:2; 10:1

Viertelfinale
Eugen Wiskow – Falk Rodig 6:1; 6:0
Patrick Kabisch – Christian Schlinke 6:1; 6:1
Alexander Kuchling – Rauno Tertel 6:2; 2:6; 4:0 Aufg. Tertel
Michael Stippa – Ronny Sobek 6:4; 6:3

Halbfinale
Patrick Kabisch – Eugen Wiskow 3:6; 6:2; 6:2
Alexander Kuchling – Michael Stippa 5:7; 6:4; 6:3

Finale
Patrick Kabisch – Alexander Kuchling 6:2; 6:2

Ein paar Bilder von beiden Turniertagen gibt es in unserer Bildergalerie.



Interview mit dem Sieger Patrick Kabisch:

Patrick, zunächst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Hallen-Regionalmeistertitel 2011. Eine Titelverteidigung in der Halle kam in den letzten Jahren doch sehr selten vor. War Dir dies schon vor dem Turnier klar, dass Du es packen kannst?
Patrick: Ehrlich gesagt hatte ich an mich selbst schon die Erwartung den Titel zu verteidigen. Ich hatte den ganzen Winter lang sehr gut trainiert und auch bei den letzten Turnieren der vergangenen Sandplatzsaison gut gespielt. Dazu kommt der Trainingsvorsprung fast allen Konkurrenten gegenüber, da nur wenige regelmäßig im Winter trainieren.

Wie sah Deine Vorbereitung auf die Regionalmeisterschaften aus?
Patrick: Ich versuche eigentlich immer mein Spiel zu verbessern. Daher gab es keine spezielle Turniervorbereitung. Nur im Training mit Lassaad haben wir in diesem Winter den Fokus stärker auf die Verbesserung der Beinarbeit gelegt.

2009 hattest Du gegen Eugen Wiskow auch schon im Halbfinale gespielt und eine deutliche Niederlage kassiert Auch diesmal sah es am Anfang nicht gut aus. Hattest Du das Spiel von vor 2 Jahren noch im Kopf?
Patrick: Um ehrlich zu sein hatte ich es noch im Hinterkopf, jedoch nur als ich die Auslosung gesehen habe. Auf dem Platz konnte ich das ausblenden. Allerdings kann man die beiden Matches auch nicht vergleichen. Während ich damals zu keinem Zeitpunkt annähernd meine Leistung abrufen konnte, habe ich dieses Mal von Beginn an gut gespielt, so dass ich stets den Glauben hatte es noch gewinnen zu können, was mir glücklicherweise auch gelungen ist.

Den Hallentitel hast Du nun bereits 2 Mal gewonnen. Auf Sand gab es letztes Jahr im Halbfinale eine 2 – Satz – Niederlage gegen Mathias Schirow. Eine Rechnung die noch offen ist und auf dem Weg zum Titel 2011 getilgt werden soll?
Patrick: Es wäre sehr schön den Titel auch auf Sand zu gewinnen. Wenn ich Mathias dabei schlagen könnte, wäre das natürlich ein großer Erfolg. Allerdings ist der Kreis der Konkurrenten keineswegs auf ihn allein zu reduzieren. Ich sehe auf Sand weitaus mehr Konkurrenz als in der Halle.

 
Bei den Punktspielen 2011 schlägst Du nun für den TC Wusterhausen auf. Wie siehst Du die Chancen auf den erstmaligen Verbleib in der Verbandsliga für Dein Team?
Patrick: Ich denke, dass die Chancen dieses Jahr gut sind um die Klasse zu halten. Wir sind konstant gut besetzt. Zudem konnte ich aus Gesprächen mit meinen zukünftigen Mannschaftskollegen eine große Motivation entnehmen, es in diesem Jahr endlich zu schaffen die Klasse zu halten.

Sollte der Klassenerhalt wiedererwartend nicht gelingen. Wie sieht Dein persönlicher Weg aus? – Es gibt ja mehrere Beispiele von Spieler aus der Region Nord – Brandenburg, die sich einen Berliner Verein gesucht haben, um weiter höherklassig zu spielen (z.B. Steven Schaupp).
Patrick: Darüber kann ich leider nur wenig sagen. Diese Entscheidungen sind auch abhängig von meinen zukünftigen Plänen zwecks Studium und Beruf.

Dein Spiel wirkt schon sehr komplett und in der Region gehörst du bereits mit Anfang 20 zu den ganz Großen. In welchen Bereichen Deines Spiels siehst du noch das meiste Verbesserungspotential?
Patrick: Ich denke, dass ich mein Angriffsspiel noch verbessern muss. Durch meine druckvollen Grundschläge bringe ich mich meist in eine offensive Position. Jedoch unterlaufen mir zu viele Fehler bei Schlägen aus dem Halbfeld sowie am Netz. Daneben muss ich im taktischen Bereich vor allem auf Sand es noch lernen überlegter und geduldiger zu agieren.